Endlich gehts mit dem #femfriday weiter. Heute darf ich Euch die Autorin von A SINGLE WOMAN, Silvia Follmann vorstellen.
Silvia Follmann. geboren 1986 in Freiburg, studierte Germanistik und Literaturwissenschaften in Bonn und Berlin. Sie ist derzeit Redaktionsleiterin beim Online-Magazin EDITION F und hat zuvor als freie Autorin für verschiedene Magazine, unter anderem für das Missy Magazin, geschrieben.
Im März erschien ihr erstes Buch A Single Woman im Goldmann Verlag.
Frauen können heute vieles, aber eines sicher nicht: ungestört Single sein. Denn noch immer ist die Paarbeziehung für viele das ultimative Lebensziel: Man findet sich, heiratet, bekommt 1,6 Kinder. Happy End, fertig. Das Single-Dasein wird dabei als bedauernswerter Zustand definiert, besonders die Single-Frau als traurig, ungeliebt und wertlos eingestuft. Dieses Klischee gehört endgültig abgeschafft, übt es doch permanent Druck aus und vermittelt unzähligen Mädchen und Frauen das Gefühl, falsch zu sein. Wir brauchen neue, vielfältige Konzepte von Liebe, Glück und Zufriedenheit: Denn Single zu sein ist genauso gut, wie nicht Single zu sein. Ist genauso richtig und falsch, genauso lebenswert. Es ist Zeit für das eigene gute und verrückte Leben!
Wie kamst Du zum Beruf Autorin?
Schreiben war schon immer eine Leidenschaft von mir. Ich habe dann also fast unvermeidbar Germanistik und Literaturwissenschaften studiert, wurde später Journalistin und vor zwei Jahren kam schließlich die Idee zum Buch auf. Das war allerdings noch einmal eine ganz neue Schreiberfahrung und Herausforderung, das hat mit meinem Alltag als Redaktionsleiterin wenig zu tun. Aber Herausforderungen machen ja Spaß!
An welchen Moment in deiner Karriere erinnerst Du dich besonders gut?
Eigentlich sind das vor allem die Anfänge, die sind schließlich immer aufregend. Und ich muss oft an all die Menschen, besonders Frauen, denken, die mich auf meinem Weg immer unterstützt haben. Das versuche ich jetzt zurück zu geben, wann immer ich kann. Und natürlich die Erfahrung, das Online-Magazin EDITION F von den ersten Schritten an zu begleiten und mitzugestalten.
Hast Du in deiner Branche ein Vorbild und wenn ja, wer ist das?
Es gibt so viele großartige Journalistinnen und Autorinnen, aber um wenigstens zwei zu nennen: Die Journalistin Mely Kiyak, wegen ihrer großartigen Kolumnen für Zeit Online und Sibylle Berg, die einfach sehr furchtlos schreibt.
Was macht Fempowerment für Dich heute aus?
Solidarität und der Blick über die eigene Bubble hinaus. Wenn wir die Hälfte der Macht wollen, dann geht das nur mit allen zusammen.
In welchen Momenten deines Jobs wärst Du lieber ein Mann?
In keinem.
Wenn die Frauenquote etwas bewirkt dann…
… dass mehr Frauen in die Jobs kommen, die jetzt komplett vom Boys Club besetzt sind. Wir brauchen aber nicht nur eine Frauen, sondern eine Diversitätsquote. Je diverser Teams sind, umso besser sind die Ergebnisse.
Was können wir Frauen tun, damit sich die Wahrnehmung auf unser Geschlecht am Arbeitsmarkt ändert?
Ich glaube nicht, dass es an der Wahrnehmung von Frauen liegt – aber ganz generell lässt sich nicht individuell lösen, dass keine Chancengleichheit herrscht, weil es ein strukturelles Problem ist. Aber wir können uns immer gegenseitig dabei unterstützen, sichtbar zu sein. Erzählt voneinander und empfehlt euch gegenseitig, das macht schon verdammt viel aus!
Was würdest Du jungen Kolleginnen auf ihrem Karriereweg mitgeben?
Vertrau dir selbst, vernetz dich, mach dich bemerkbar und hab keine Angst vor Fehlern. Die machen wir alle immer wieder, das ist kein Beinbruch.
Beschreibe Dich in drei Worten…
Wie sollen da drei Worte reichen? 😉
Hast Du ein absolutes Lieblingsbuch, wenn ja, welches ist das?
Das sind zu viele – jedes Buch hat auch seine Zeit, vieles entdeckt man ja ganz neu, wenn man es nochmal liest. Andere wiederum kann man irgendwann gehen lassen.
Dein Lieblingszitat?
Ich habe kein Lieblingszitat, aber dieses hier mag ich auf jeden Fall sehr:
„Each time a woman stands up for herself, without knowing it possibly, without claiming it, she stands up for all women.”
Maya Angelou
Was liest Du derzeit?
Auf dem Nachttisch liegen Giulia Becker Das Leben ist eines der härtesten und Anke Stellung Schäfchen im Trockenen – jetzt muss ich nur noch die Zeit finden, sie auch endlich zu lesen.
Foto: Jennifer Fey Photography

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