FemFriday mit Gunda Windmüller

Heute stelle ich euch die Autorin und Journalistin Gunda Windmüller vor.

Gunda Windmüller, geboren 1980, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Als freie Journalistin schrieb sie u.a. für Welt und ze.tt.
Seit Anfang 2018 ist sie Redakteurin beim Newsportal watson.
Gunda kommt aus Köln, hat in England studiert, am Theater gearbeitet und dann über Seemänner und Inseln im englischen Drama des 18. Jahrhundert promoviert.
Mit Umwegen also zum Journalismus, aber trotzdem irgendwie mit Zug auf’s Tor. Auch als FC-Fan. Für „Huffington Post“, „Harper’s Bazaar“, „Welt“ und ze.tt geschrieben. Bei watson kümmert sich Gunda thematisch um Debatten, Gender, Sex, Beziehungen und alles, was man Liebe nennen könnte.
Im März diesen Jahres erschien ihr Buch:

Weiblich, ledig, glücklich – sucht nicht – Eine Streitschrift

Über die Kunst, glücklich single zu sein – ein Debattenbuch mit hohem Identifikationspotential. Gunda Windmüller plädiert leidenschaftlich dafür, unser Bild von der bemitleidenswerten Singlefrau zu überdenken. Und sie macht Mut: Denn das Leben allein kann verdammt gut sein. Leider nimmt das den meisten Frauen ohne festen Partner nach wie vor kaum einer ab. «Was macht die Liebe? Hast du schon mal Online-Dating probiert?» Das ist gut gemeint, es schwingt aber immer mit: Was stimmt nicht mit dir? Die wichtigere Frage lautet jedoch: Was stimmt nicht mit einer Gesellschaft, in der allen Scheidungsstatistiken zum Trotz die dauerhafte Paarbeziehung nach wie vor als Nonplusultra gilt?

Wie kamst Du zum Beruf Schriftstellerin?

Wie das oft so ist: Ich wollte schon immer schreiben. Ich bin also Journalistin geworden, aber Bücher zu schreiben war nach wie vor mein Traum. Vor knapp zwei Jahren habe ich dann eine ganz konkrete Idee für ein Sachbuch entwickelt, eine Agentur hat mich aufgenommen und kurze Zeit später hatte ich auch einen Verlagsvertrag.

An welchen Moment in deiner Karriere erinnerst Du dich besonders gut?

In einem Abschlußgespräch bei einem ehemaligen Arbeitgeber sagte meine Mentorin zu mir: „Frau Windmüller, sie müssen ‚hier‘ schreien, wenn Sie etwas wollen. Sie glauben doch wohl nicht, dass einer der Kerle, die hier auf den Chefsesseln sitzen, da wären, wenn sie nicht ‚hier‘ geschrien hätten.“ Weise Frau.

Hast Du in deiner Branche ein Vorbild und wenn ja, wer ist das?

Karrieretchnisch habe ich kein konkretes Vorbild. Aber wenn es ans Schreiben geht, dann ist das die britische Journalistin und Autorin Caitlin Moran. Sie ist die lustigste Frau der Welt. Und obendrein sehr warmherzig und schlau. Ich lese alles von ihr.

Was macht Fempowerment für Dich heute aus?

Ein Stichwort: Solidarität. 

In welchen Momenten deines Jobs wärst Du lieber ein Mann?

Ich möchte nie ein Mann sein. Was ich aber gerne hätte: Ein dickeres Fell.

Wenn die Frauenquote etwas bewirkt dann… bitte beende diesen Satz!

…ist damit ein kleiner Schritt in die richtige Richtung getan.

Was können wir Frauen tun, damit sich die Wahrnehmung auf unser Geschlecht am Arbeitsmarkt ändert?

Mehr darüber sprechen, in welchen Kontexten und Situationen sich Diskriminierung verbirgt und unser Umfeld immer wieder darauf aufmerksam machen.

Was würdest Du jungen Kolleginnen auf ihrem Karriereweg mitgeben? 

Nur Mut. Suche Dir Verbündete. Bilde Banden. Frag nach. Immer.

Beschreibe Dich in drei Worten.

Nett, schlau, getrieben.

Hast Du ein absolutes Lieblingsbuch, wenn ja, welches ist das?

Nein, habe ich nicht. Aber das letzte Buch, das ich sehr gern gelesen habe ist „The Vagabond“ von Colette.

Dein Lieblingszitat?

„You can’t be, what you can’t see.“

Was liest Du derzeit?

„Das Ende“ von Attila Bartis

Beitragsbild: Astrid Kasimir
Quelle: Rowohlt Verlag





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