#kulturblogging: SOPHIA, DER TOD UND ICH

Heute stelle ich Euch ein ganz besonderes Projekt vor. Denn morgen Abend werde ich Zeugin einer neuen Art Theater zu machen, kreative Prozesse zu gestalten und aus alten Formen des Theatersystems auszubrechen.

Die nächste Premiere am Staatstheater Mainz ist mal anders entstanden. Drei Schauspieler*innen des Mainzer Ensembles; Anika Baumann, Henner Momann und Julian von Hansemann, entwickelten gemeinsam mit dem Dramaturgen Boris C. Motzki und der Regieassistentin Weronika Bielesza eine eigene Fassung zu Thees Uhlmans Roman Sophia, der Tod und ich. Vor knapp acht Wochen begannen sie mit den Proben. Selbstständig, mit eigenem Konzept und Plan, in der Funktion der Spieler*innen UND des Regieteams.

Anika Baumann, Julian von Hansemann, Henner Momann

Sophia, der Tod und ich
nach dem Roman von Thees Uhlmann (2015)
Filiale (gegenüber des Großen Hauses)
Online Tickets

TERMINE:
5.04.2019 → Premiere (ausverkauft!), 15.04.2019, 17.04.2019, 23.04.2019, 25.04.2019, 15.05.2019

„Ein gutes Leben für 48 Stunden eingetauscht gegen ein Dümpeln in Tagen voller bizarr-gleichgültiger Wiederholungen.“

Thees Uhlmann, Sophia, der Tod und ich
Julian von Hansemann, Henner Momann, Anika Baumann

Inszenierung, Fassung und Ausstattung:
Anika Baumann, Henner Momann und Julian von Hansemann
Video: Lars Kaempf
Licht: Carolin Seel
Dramaturgie: Boris C. Motzki
Sophia: Anika Baumann
Er: Henner Momann
Tod: Julian von Hansemann

Teaser zu Sophia, der Tod und ich

Anarchie im Theater? Ist Theater Anarchie?
Nö. Auch am Theater gibt es altbewährte Ordnungen, wie Endproben, Hierarchien und zeitliche Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Dazu gehören Teams, Professionen und Zuständigkeiten. Dabei geht es nicht um Eitelkeiten (jedenfalls nicht immer), sondern um Ressourcen und vor allem darum, dass am Ende jemand bereit ist für etwas einzustehen, mit Konsequenzen leben zu können und sich dessen zu Beginn bewusst zu sein.

Und doch scheint hier das Experiment ein Spannendes. Drei Schauspieler*innen wechseln die Seiten, springen hin und her und müssen vor allem diesmal anders kritisch mit sich und ihren Kollegen*innen umgehen. Mutig und innovativ, wie ich finde.

Wie fühlt sich das an? Nur gut und berauschend, endlich mal alles allein entscheiden zu können, wie Licht, Kostüme und Gesten auszusehen haben? All das frage ich morgen- also dranbleiben 😉

Julian von Hansemann, Henner Momann, Anika Baumann

Anarchie wird auch mit einem durch die Abwesenheit von Staat und institutioneller Gewalt bedingten Zustand gesellschaftlicher Unordnung, Gewaltherrschaft und Gesetzlosigkeit angenommen und vor allem in vielen Medien häufig den eigentlichen Sinn verfälschend im Schlagwort „Chaos und Anarchie“ verwendet.

Wikipedia

Zum Stück: Eine Romanadaption

Bier, Sofa, Fußball – ein durchschnittliches Leben. Plötzlich allerdings steht der Tod persönlich vor der Tür und eröffnet, dass dieses Leben in drei Minuten vorbei sei. So weit, so vorhersehbar. Nicht vorhersehbar und noch viel weniger vorgesehen war allerdings, dass genau in diesem Moment die Exfreundin Sofia an die Tür klopft. Ein Fehler im betrieblichen Ablauf. Von nun an schicksalhaft aneinander gekettet, beginnt für den Mann, Sofia und den Tod eine spektakuläre Reise durch das Leben. Vorbei an Kneipen, Motels und besonderen Menschen führt sie ihr witziger und anrührender Roadtrip immer weiter zurück in das bisher Gelebte und immer näher an die Frage: Is it better to burn out than to fade away?
Die drei Mitglieder des Schauspielensembles des Staatstheater Mainz Anika Baumann, Julian von Hansemann und Henner Momann werden den Debütroman des Tomte-Sängers Thees Uhlmann in einer eigenen Theaterfassung auf die Bühne bringen. Quelle: Staatstheater Mainz

Muße und Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur.

Max Frisch
Henner Momann, Anika Baumann, Julian von Hansemann

Fotos: Andreas Etter/ Staatstheater Mainz





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