Weil Fernsehen auch ein bisschen mein Beruf ist. Geklaut von Pastewka.
Ich gehöre zu denen meiner Generation, die das Fernsehen lange Zeit nur sehr limitiert genießen durften. Noch heute habe ich beim Geräusch eines Schlüssels im Türschloss manchmal Herzklopfen- früher musste ich, sitzend aufer Couch mit dem Finger am Abzug, also auf dem Power-Knopf der Fernbedienung, sofort „ausdrücken“. Denn meine Eltern verstanden beim „heimlichen glotzen“ keinen Spaß. Die Flimmerkiste wurde nur für ausgewähltes Programm angemacht und dieses missfiel meist meiner Schwester und mir.
Immer öfter gelang mir ein heimlicher Glotz-Nachmittag, mit Vorliebe samstags zu Amerikanischen-80er-Serien-Primetime. Da lief zB. Full House oder Der Prinz von Bel Air. Auch heute ist das noch ein riesen Spaß; vor allem der modische Look bereitet ein belustigtes Schmunzeln.
Später entdeckte ich dann, wieder heimlich, aber diesmal in Verstärkung meiner Schwester, eine für uns heute noch sehr wortführende Serie: ALF. Auch dieses freudige Schwesternerlebnis wurde vereitelt. Jahre später, saßen meine Schwester und ich mit meiner Tochter Gretl, die unter Magendarmverstimmung litt, aufer Couch und genossen eine Folge ALF nach der anderen. HERRLISCH!!
Tausend Dank an alle Online-Mediatheken, dass ich alles, was ich früher verpasste, heute jeder Zeit nachholen kann. Denn mein Nachholbedarf ist groß.
Deshalb fahre ich mit meinen Kindern eine andere Philosophie, was die Flimmerkiste angeht. Ausgewählt und in Maßen ist das Fernsehen erlaubt. Natürlich ist zu häufiges Glotzen für kleine Kinderaugen und Hirne nicht gut, aber heutzutage kann man ja wunderbar auswählen.
Mein Mann und ich zelebrieren das Fernsehen sehr- um Bastian Pastewka aus Pastewka (eine der besten Serien aller Zeiten!) zu zitieren: „Es ist auch ein bisschen mein Beruf“. Ich beziehe 75% meines Inputs übers Fernsehen, ob Mainstream-Serien wie Friends; diese sind in ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Tempo einmalig und erzählen ganz viel Wertvolles über Timing und Zusammenspiel. Ob Dramedy-Serien wie Grey’Anatomy, bei denen es um so große und tragische Geschichten geht und deren Herzschmerz wir eben im grauen Alltag manchmal brauchen Oder und unbedingt zu nennen, weil sooo grandios, Kevin Spacey , der in House of Cards mit brilliant geführter Figur einen so heutigen und leider drastisch, realistischen Entwurf eines Richard III von Shakespeare auf den Bildschirm zaubert.
Auch wenn in den letzten Jahren tolle neue Serien auftauchten, so bleiben ein paar Evergreens –wenn auch zu erwarten- bei mir ungeschlagen an der Spitze. Hier die Top 10 meiner Lieblingsserien:
- Sex and the City
- Scrubs
- New Girl
- Desperate Housewives
- Grey’s Anatomy
- ALF
- Modern Family
- Friends
- Homeland
- Pastewka
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