Im heutigen FemFriday-Interview stelle ich euch die Malerin
Sophie von Hellermann vor.
Sophie wurde 1975 in München geboren und studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf und am Royal College of Arts in London.
Ausgewählte Einzelausstellungen fanden unter anderem in Brüssel, London, New York, Deurle (Belgien), Dijon (Frankreich) und im Neuen Aachener Kunstverein statt.
In Gruppenausstellungen waren ihre Werke u.a. im Bonner Kunstverein, der Kunsthalle Bielefeld, der Fundacion Banco Santander, Madrid zu sehen. Außerdem stellte sie in Southend und der Tate Britain in London aus.
Sophie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt mit ihrer Familie in London und Margate.
Wie kamst Du zu deinem heutigen Beruf?
Ich habe nie aufgehört zu malen und irgendwann war es mein Beruf.
Empfindest Du ein Ungleichgewicht in der Kunstszene bei der Geschlechterbesetzung?
Ja.
Du bist Mutter von zwei Kindern. Ist es heute eine größere Herausforderung Töchter großzuziehen oder Söhne?
Weiß ich nicht. Es ist ja genau so wichtig Mädchen zu zeigen wie stark sie sind, wie Jungs zu zeigen daß sie nicht unbedingt stark sein müssen.
Was gibt’s Du deinen Kindern mit auf den Weg bei ihrer Berufswahl?
Künstlerisches Chaos ist für sie normal, und Etwas aus dem Nichts zu schaffen, ist hoffentlich ein guter Start.
Was macht Fempowerment für Dich heute aus?
Weiß nicht genau, Haushalt zu schaffen und Atelier? Atelier und Haushalt und Büro?
In welchen Momenten deines Jobs wärst Du lieber ein Mann?
Kann ich nicht sagen weil mein Job so ist wie er ist weil ich so bin wie ich bin und ohne mich gäbe es diesen Job gar nicht.
Wenn die Frauenquote etwas bewirkt dann…
Oft das etwas genauere Recherchieren. Beispielsweise bei Kuratoren einer historischen Gruppenausstellung “Malerei in den 8oer” , das waren erstmal nur Männer weil die Frauen, die damals gemalt haben und Wesentliches zur Malerei beigetragen haben, nicht ausgestellt wurden und so aus der Geschichte verschwanden.
Dank der Frauenquote wurden dann doch ein paar wieder gefunden und auch ein wenig anerkannt, wie z.B. Bettina Semmer, eine großartige Malerin.
Was können wir Frauen tun, damit sich die Wahrnehmung auf unser Geschlecht am Arbeitsmarkt ändert?
Sich weniger mit Männern als Macher identifizieren, angefangen mit Gott, der ja auch eigentlich kein “Mann” ist.
Beschreibe Dich in drei Worten…
Chaotisch, verlegen, mutig
Was liest Du derzeit?
The Essex Serpent
Woher holst Du dir am meisten Inspiration?
Bücher, Nachrichten, Träume.
Die Bilder von Sophie von Hellermann erinnern an Fabeln, Legenden und traditionelle Geschichten, die eher mit den Funktionen ihres Unterbewusstseins als mit dem Inhalt bestehender Bilder in Verbindung gebracht werden. Ihre romantischen, pastellfarbenen Leinwände werden oft installiert, um komplexe Erzählstränge zu suggerieren. Von Hellermann trägt reines Pigment direkt auf ungestrichene Leinwand auf. Ihre Verwendung von breitbürstigen Waschungen verleiht ihren Bildern ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Von Hellermanns Gemälde greifen so oft und so fließend auf aktuelle Ereignisse zurück, wie sie sich aus der Bildsprache der klassischen Mythologie und Literatur leihen, um ausgedehnte imaginäre Orte zu schaffen. In Thema und Stil testet von Hellermann die Vorstellungskraft gegen die Realität.
Quelle: Pilar Corrias
Ihr findet Sophie und ihre Arbeiten z.B. bei Instagram.
Beitragsbild: Schwesternporträt (2009)
Porträt: privat
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